Grundsätzlich gilt: “Wechselseitig komplementär” kommunizieren ist das beste Mittel gegen symmetrische Eskalationen. Während die eine Person „auf Sendung“ geht (erzählt, beschreibt, argumentiert) schaltet die andere konsequent auf „Empfang“.
Aktives Zuhören ist das wirksamste Mittel hierzu – und hat konsequent angewendet gleich mehrere positive Wirkungen:
Der Zuhörer versteht wirklich, was der andere meint – das verhindert spätere Missverständnisse und zeitraubende Wiederholungen
Der Zuhörer generiert Wertschätzung für den Gesprächspartner – und nutzt damit eine der wichtigsten Motivations- und Deeskalationsquellen überhaupt
Wer spürt, dass ihm anständig zugehört wird, ist anschließend selbst umso bereiter, auf Empfang zu gehen und einen wirklichen Austausch zu ermöglichen.
Beim Aktiven Zuhören kommt es darauf an, durch
Aufgreifen einzelner Aussagen des Gesprächspartners und durch
gezieltes offenes Nachfragen
möglichst genau zu verstehen, was der andere wirklich meint.
Allerdings stellen diese beiden trainierbaren „Gesprächstools“ nicht die größte Hürde für eine komplementäre Kommunikation dar – meistens besteht die eigentliche Herausforderung darin, eine wirkliche Bereitschaft zum Zuhören zu entwickeln.
Sich ganz auf den anderen und seine Themen einzulassen – und so lange die eigene „Senftube“ konsequent zu verschließen – das ist zum einen mühsam (gerade wenn man selbst eine Menge zum Thema zu sagen hätte), zum anderen kommen durch gezieltes Nachfragen oftmals unbequeme Wahrheiten und Meinungen – und für Führungskräfte manchmal auch akuter Handlungsbedarf – zu Tage.